WIdOmonitor 1/2013
Private Zusatzleistungen in der Arztpraxis
Der IGeL-Markt wächst weiter – inzwischen geben fast 29,9 Prozent der GKV-Versicherten an, dass ihnen in den letzten zwölf Monaten beim niedergelassenen Arzt eine ärztliche Leistung als Privatleistung angeboten oder in Rechnung gestellt wurde. Gleichzeitig zeigen sich deutliche Defizite bei der Einhaltung formalrechtlicher Vorgaben und der Qualität der ärztlichen Beratung: Die befragten IGeL-Patienten haben mehrheitlich keine schriftliche Zustimmung erteilt (65,9 Prozent), und mehr als ein Fünftel (22,1 Prozent) hat keine Rechnung über die erbrachte Leistung erhalten. Nur in jedem zweiten Fall (53,5 Prozent) ist der Nutzen gut erklärt worden, nur 46,2 Prozent erhielten vom behandelnden Arzt bei angebotenen Diagnoseverfahren Angaben über die Zuverlässigkeit. Bei mehr als einem Viertel (26,9 Prozent) der angebotenen IGeL fühlten sich die Patienten zeitlich unter Druck gesetzt.